Erwähnt wird die "Eisen- und Kurzwaarenhandlung" Standfuss bereits im Breslauer Adressbuch von 1852 (Ring 7). 1)
Die Firma Richard Standfuss wurde am 17. März 1862 in das Handelsregister eingetragen. Prokuristin war Lousise Amalie Mathilde Standfuss, geb. Dittmar. 2)
Im Breslauer Adressbuch von 1887 ist die Firma als Eisenwarenhandlung, sowie als Werkzeug-, Holzwaren- und Schuhleistenfabrik an der Adresse Ring 7 eingetragen. 3) Dieser Standort lässt sich bis einschließlich 1889 verfolgen.
Eine amerikanische Zeitschrift von 1910 4) und ein Anzeigenblatt von 1913 5) nennen die Adresse Albrechtsstraße 44. Diese Straße steht auch auf der Blechmarke einer Hobelbank (s.u.).
In 1915 6) bzw. 1927 7) befindet sich die Firma Standfuss in der Straße Schuhbrücke 64-65. Die Adresse in 1935 ist die Kupferschmiedestr. 39. 14)
Walter Tausk beschreibt in seinem "Breslauer Tagebuch" die Zerstörung der Werkzeughandlung Standfuss in der Reichspogromnacht und die nachfolgende "Arisierung". 8) Nach einer Dissertation über diese Ereignisse wurde das Geschäft von Walter Wohlfahrt und Sigmund Simon (Lohbrück) sowie Gerhard Steuer (Breslau) übernommen. 9) Der Name der Werkzeughandlung blieb anscheinend erhalten, denn ein Nachschlagewerk von 1942 erwähnt die Firma Standfuss an gleicher Adresse wie 1935. 15)
Die Markenabbildung im Kopf der Seite stammt aus der Sammlung F. Reinhardt. 11)
Abbildungen von Markenzeichen:
1) | Adreßbuch der Haupt- und Residenzstadt Breslau (1852) |
2) | Sammlung der deutschen Handels-Register (Köln, 1862) |
3) | Adress und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Breslau für das Jahr 1887 (Breslau, 1887) |
4) | Hardware Dealers' Magazine (1910) |
5) | Der oberschlesische Wanderer (Anzeigenblatt von 1913) |
6) | Adressbuch für Breslau und Umgebung (Breslau, 1915) |
7) | Amtliches Landes-Adressbuch der Provinz Niederschlesien (1927) |
8) |
Walter Tausk, Breslauer Tagebuch 1933-1940 [Eintrag in Wikipedia über Walter Tausk] |
9) | "'Arisierung' in Breslau, Die 'Endjudung' einer deutschen Großstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs", Dissertation von Ramona Bräu |
10) | Zeitschrift "Der Deutsche Tischlermeister" (1905) |
11) | Sammlung F. Reinhardt |
12) | Sammlung J. Wąsik |
13) |
Marken, Patente und Gebrauchsmuster stammen aus verschiedenen Quellen,
die auf dieser Seite detailliert genannt sind. |
14) | Breslauer Adressbuch 1935 |
15) | "Die deutsche Werkzeugindustrie", 1942 [DWI] |
16) |
Prints & Photographs Online Catalog (Library of Congress) (Ausschnitt) |
17) | http://dolny-slask.org.pl |