Wolfgang Jordan
HOLZBEARBEITUNG MIT HANDWERKZEUGEN

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Techniken: Bohrer schärfen

Schärfen von Bohrern

Ein Bohrer darf nie stumpf werden, sonst erhält man unsaubere, ungenaue Bohrlöcher. Außerdem arbeitet er zu langsam und bricht bei zu starker Beanspruchung. Das Schärfen erfordert allerdings viel Überlegung und Erfahrung:

1. Man schärft mit passenden Feilen, kleine Bohrer mit "Schlüsselfeilen".
2. Das Einzugsgewinde darf nicht verletzt werden. Eine Zentrierspitze ohne Einzugsgewinde muß so gefeilt werden, daß sie genau in der Mitte bleibt.
3. Es dürfen nur die schneidenden Teile geschärft werden. Die spanfördernden Gänge der Schlangenbohrer dürfen nicht gefeilt werden, weil sie zur besseren Förderung blank poliert sind.
4. An zweiseitig wirkenden Bohrern müssen die entsprechenden Teile genau gleichmäßig angeschärft werden, damit beide Teile gleichmäßig arbeiten und der Bohrer nicht verläuft. Es müssen also beide Vorschneider gleiche Länge und gleiche Form behalten. Die beiden Schneidschaufeln müssen gleiche Lage und Höhe, gleiche Keil- und Schnittwinkel behalten.
5. Die an einem Bohrer vorhandenen Keil- und Schnittwinkel müssen genau beibehalten werden.
6. Die seitlich schneidenden Teile (Vorschneider, Kröllmesser, Löffel- und Schneckenbohrer) dürfen nie von außen gefeilt werden, da hierdurch die schneidenden Kanten nach innen verlagert würden und das Bohrloch dann enger als der Schaft wird.
7. Die Vorschneider müssen je nach Bohrergröße 1...2 mm über die Schneidschaufeln hinwegragen, damit sie das Holz einritzen, ehe die Schaufeln den Span herausheben. Nagelbohrer schärft man mit einer kleinen Rundfeile.
8. Zur Aufbewahrung steckt man die Bohrer mit dem Kolben in Löcher eines Halters, damit Spitze und Vorschneider nicht verletzt werden.