Wolfgang Jordan
KLEINES WERKZEUGMUSEUM

Werkzeughersteller und -händler

Gebrüder Busch, Remscheid

Firmengeschichte

"F. W. Busch, Werkzeugfabrik. Gegründet 1806 von Friedr. Wilh. Busch, welcher 1850 an Fr. Wilh. Busch jun. das Geschäft abgetreten hat. Es werden fabricirt: Hobeleisen, Beitel, Feilen, Sägen und sonstige Werkzeuge und 20 Arbeiter beschäftigt."  1)

Nach den Daten von F. A. Nolte 3) lebte der Gründer Friedrich Wilhelm Busch von 1785-1857, sein Sohn gleichen Namens von 1822-1896.

Friedrich Wilhelm Busch jun. führte die Fabrik vermutlich bis 1892, wie ein Hinweis in einem Firmenkatalog von 1938 nahelegt:
"Unsere Firma, welche vor 1892 den Namen des Firmen-Gründers F. W. Busch trug, worauf unser Fabrikzeichen heute noch hinweist, wurde aus Anlaß der Uebernahme durch zwei Brüder in 'Gebr. Busch' geändert."
Nach einem Eintrag in einem Adressbuch von 1899 sind die Teilhaber der Firma Ernst (1855-1910) und Hermann (1850-1897) Busch. 3) Vermutlich trat um diese Zeit (nach Hermanns Tod?) auch ihr Bruder Paul (1867-1924) in die Firma ein.

Die Angaben zum Firmennamen sind etwas widersprüchlich. Im Gegensatz zu der Verlautbarung im oben genannten Katalog sind die Markenanmeldungen von 1875 und 1885 (s.u.) schon für die Gebr. Busch erfolgt. Auch das Remscheider Adressbuch von 1884 2) enthält den folgenden Eintrag:
"Gebrüder Busch (Inh. Fr. Wilh. Busch), Blumenstr. 24."

In vielen Quellen wird als Gründungsjahr 1780 angegeben. Der Gründer Friedrich Wilhelm Busch (1785-1857) war aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht geboren. Die Anfänge der Firma gehen also wohl auf dessen Vater Johann Wilhelm Busch (1740-1824, Beitelschmied in Remscheid) zurück.

Die Firma existiert noch und gehört heute zur Firmengruppe Wilh. Schmitt & Comp..

Weitere Informationen

Anzeige Gebr. Busch (1883)
Anzeige 1883 10)
Anzeige Gebr. Busch (1928)
Anzeige 1928 11)
Anzeige Gebr. Busch (1928)
Anzeige 1928 6)
Anzeige Gebr. Busch (1929)
Anzeige 1929 12)
Anzeige Gebr. Busch (1958)
Anzeige 1958 13)

Marken 7)

Das erste bekannte Markenzeichen der Firma wurde am 30. November 1826 in die Zeichenrolle des Cronenberger Handwerksgerichts eingetragen. Es zeigt das Eisen eines Hohlkehlhobels mit den Buchstaben 'FWB'.
Auszug aus der Zeichenrolle [ZCH] (mögliche Transkriptionsfehler sind mir anzulasten):

"No 140 Remscheit
Cronenberg am Handtwerksgerichet
den 30t. Nofemb 1826 ---
Erschien Herren Friedrich Wilhem
Busch in Remscheit auf Stachelhauß
Zeigte Deckritum Poblekandum
von Hantwerks wegen
daß Zeichen daß Hohl Kähl Eißen
mit und ohne Namen die Bohstaben
F.W.B. und auch den föllegen
Namen auf alle vor komende
Wahren die auch auff Stahl und
Rafiertes Stahl zu Pregen
so keine gegen Rede ein komen
ist so wierdt obiges Zeichen dem
Herren Friedrich Wilhem Busch
auf Heutte den Zeichens Rol
Eingeschrieben und abgedruckt"

Unter diesem Text ist das Zeichen 'Hohlkehleisen mit den Buchstaben FWB' zweimal in Siegellack abgedrückt.

Das Markenzeichen "Hirsch" wurde 1848 von der Firma Jacob Lingenberg übertragen. Gleichzeitig erhielt die Firma noch ein anderes Zeichen, einen Hobel. 3)

Eintrag in "Nachweisung der im Deutschen Reiche gesetzlich geschützten Waarenzeichen [WAZ]:

Busch Warenzeichen Hirsch
Busch Warenzeichen Hirsch

Einträge im Markenregister des Deutschen Patent- und Markenamts:

Marke Hirsch F.W.B.
Wort-/Bildmarke
Reg.-Nr. 6264
09.05.1895

Abbildungen von Markenzeichen: 5)

Stempel Marke Hirsch
Stempel Gebr. Busch
Hirsch, FWB

Briefkopf von 1908 mit Markenzeichen
Briefkopf von 1908 mit Fabrikzeichen

Werkzeuge

Hobel mit Eisen von Busch: Putzhobel

Kataloge

Katalog Gebrüder Busch, 1938
1938
Katalog Gebrüder Busch, ca. 1980
ca. 1980

Quellen und Referenzen

Quelle:
1)
2)
3)
Daten des Familienforschers Fritz A. Nolte
4)
5)
6)
Die Fabrik- und Warenzeichen (Supplementband), Erich Beltz (Remscheid, 1924)
7)
Marken, Patente und Gebrauchsmuster stammen aus verschiedenen Quellen, die auf dieser Seite detailliert genannt sind.
10)
11)
12)
13)
Zeitschrift "Selbst ist der Mann" (Februar 1958)

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