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Zur Gründung und den Personen der Inhaber gibt es zwei Einträge
im Handelsregister:
"Badische Holzwerkzeugfabrik Ettlinger & Nachmann in Oos.
Die Gesellschaft hat am 1. Juni 1903 begonnen. Gesellschafter sind:
Kaufmann Maier Ettlinger und Kaufmann David Nachmann." (1903) 1)
"Badische Holzwerkzeug-Fabrik Ettlinger & Nachmann in Oos.
Die Firma ist in Badische Holzwerkzeugfabrik Otto Mainzer geändert." (1904) 2)
und eine Firmennachricht:
"Holzwerkzeugfabrik errichtete Otto Mainzer in Oos, Baaden." (1904) 3)
Hermann Kraemer listet in seinem Buch "Aus der Vergangenheit und Gegenwart des Dorfes Baden-Oos" (1929) unter den in den letzten Jahrzehnten zugezogenen Bürgern unter anderen: Heußler, Jos. (Werkzeugmacher v. Laupheim, Württ.) 4) 5)
An anderer Stelle dieses Buches wird ausführlich Bezug genommen auf die
Badische Holzwerkzeugfabrik und ihre Produkte:
"Sie fabriziert zum großen Teil eine Reihe von Spezialwerkzeugen,
außerdem alles Handwerkzeug für Tischler,
Stellmacher, Zimmerleute, Küfer, Glaser, Buchbinder, für handwerksmäßig
interessierte Dilettanten und für den Lehrgebrauch der Fachschulen."
Laut Kraemer unterhält die Firma außerdem ein Exportlager in Hamburg
und ein ausgedehntes Fabriklager in Berlin 4) 5)
(siehe auch die Titelseiten der Kataloge unten).
Auszüge aus Adreßbüchern 5):
1932:
Gewerbe: Badische Holzwerkzeugfabrik, Ooser Industriestr. 11. Telefon 786
Bewohner (Industriestr. 11): Eisen, Franz, Kaufmann; Häußler, Joseph, Werkmeister
Etwa um 1935 wurde der Betrieb geteilt in die Firmen Franz Eisen und Joseph Häussler.
1935:
Gewerbe: Eisen, Franz, Spezialwerkstätte für Buchbinderei-Holzwerkzeuge, Industriestr. 11. Telefon 786
Häussler, Josef, vorm. Badische Holzwerkzeugfabrik, Industriestraße 11. Telefon 786
Bewohner (Industriestr. 11): Eisen, Franz, Kaufmann. Tel. 786; Häußler Joseph, Holzwerkzeugfabrikation. Tel. 786
1938:
Gewerbe: Eisen, Franz, Spezialwerkstätte für Buchbinderei-Holzwerkzeuge, Industriestr. 11. Telefon 786
Häussler, Josef, Holzwerkzeugfabrik, Industriestr. 11. Telefon 786
Bewohner (Industriestr. 11): Eisen, Franz, Kaufmann. Tel. 786
1940:
Gewerbe: Häussler, Josef, Holzwerkzeugfabrik, Industriestr. 11. Telefon 786
Bewohner (Industriestr. 11): Häußler Josef, Holzwerkzeugfabrikation. Tel. 786
Ab 1942 existiert kein Nachweis mehr über die Firma.
Das Gebäude Industriestraße 11 gehörte in diesen Jahren der Stadtgemeinde Baden-Baden,
ab 1940 in Privatbesitz.
Eine Anzeige im "Offertenblatt für die Deutschen Eisen-, Stahl- und Kurzwaaren-Handlungen" vom 29. Juni 1905 zeigt hölzerne Schraubzwingen in allen Größen. Die Firma wirbt mit "Qualitätswerkzeugen für Tischler, Glaser, Stellmacher, Zimmerleute, Instrumentenmacher, Buchbinder, Dilettanten etc." 6)
Im 'Lehrbuch für Tischler' von Flocken/Walkling (8. Auflage, 1942) wird die Badische Holzwerkzeugfabrik, Baden-Baden West erwähnt. 7) Sie soll verschiedene Hobel (Simshobel, Falzhobel, Plattbänke) mit einer geänderten Form des Spanauswurfs herstellen. Beim sog. Winkler-Simshobel z. B. ist die vordere Wandung des Spanlochs eckig, um das Verstopfen zu verhindern. Diese Hobel werden schon in der 'Bayerischen Schreiner-Zeitung' Nr. 52 (27.12.1924) in einer Buchbesprechung als neue Entwicklung erwähnt.
Die Firma wird erwähnt in der Doktorarbeit von Friedrich Ott als Mitglied eines Zusammenschlusses von Holzwerkzeugfabriken in den Jahren 1914, 1918 und 1929. 8)
Die Abbildungen in einem Katalog von 1908 (s.u.) sind weitgehend identisch mit einem Katalog von 1906 der Laupheimer Werkzeugfabrik. Man kann daraus auf eine enge Zusammenarbeit der beiden Firmen schließen.
Abbildungen von Markenzeichen:
CH0039758A (30.11.1907) Holzhobel
CH0128789A (16.11.1928) Hobel
243784 (19.01.1905) Schreinerklüpfel mit auswechselbaren Backen.
324817 (02.11.1907) Hobel mit eingenuteten Hartmaterialstreifen in der Sohle und Schutzkappe für die rechte Hand.
(Auf dem Titel eines Kataloges von 1908 [s.o.] ist ein Hobel mit dieser DRGM-Nummer abgebildet.)